Dass wir alle von klein auf programmiert wurden, wurde mir schon während meiner NLP-Ausbildung klar. Doch 2024 habe ich etwas Entscheidendes und Neues entdeckt: Viele dieser kindlichen Programmierungen haben mir zwar geholfen, mich anzupassen und zu überleben, aber sie verhindern oft, dass ich mein authentisches Ich lebe. Sondern ich lebte die Programmierungen. Deshalb habe ich beschlossen: 2025 wird mein Jahr, um mich Stück für Stück zu entmüllen und ganz ICH zu werden – authentisch, bewusst und frei. Auch meine berufliche Ausrichtung steht auf dem Prüfstand.
Was ich aus 2024 gelernt habe
Letztes Jahr war herausfordernd. Ich spürte viel Druck – aber nicht von außen, sondern von innen. Ich stellte mir die Frage: Wer fordert eigentlich? Und die Antwort war klar: vor allem ich selbst. Diese Erkenntnis war bahnbrechend. Ich bemerkte, wie oft ich mich selbst pushe, ohne es zu merken.
Diese Einsicht hat mir geholfen, einen neuen Fokus für 2025 zu setzen: Mich nicht mehr selbst zu überfordern. Mein Ziel ist es, Schritt für Schritt zu gehen und mein Wohlgefühl im Blick zu behalten.
Das Verrückte daran ist, dass ich bei meinen Kunden genau darauf achte: Sind sie überfordert? Brauchen sie eine Pause, um Informationen zu verarbeiten? Besonders Frauen, die versuchen, Beruf, Familie und weitere Verpflichtungen perfekt unter einen Hut zu bringen, geraten schnell in die Perfektionsfalle. Doch bei mir selbst war ich lange nicht so achtsam.
Mein Motto für 2025: Schritt für Schritt
Als ich beschloss, nach mir selbst zu schauen, fand ich in meinem Lieblingscafé eine Botschaft, die perfekt zu meinem Vorsatz passt: Schritt für Schritt.
Dieses Motto bedeutet für mich drei Dinge:
1. Häufige Überprüfung: Wie geht es mir jetzt?
Recht schnell kann ich inzwischen an meiner Körperwahrnehmung erkennen, wie hoch meine Anspannung ist – zum Beispiel an meinem Schulterbereich oder an meinem Mund. Gezielte Körperwahrnehmung ist eine Technik, die ich schon lange nutze. 2025 setze ich sie gezielt ein, um zu prüfen: Pushe ich mich gerade? Oder tue ich etwas, das mir wirklich guttut?
Mein Wohlgefühl steht an erster Stelle. Das klingt vielleicht egoistisch. Aber es ist mein Leben, und ich möchte es bewusst und nachhaltig gestalten.
2. Aufmerksamkeit für mein Gegenüber
Ich habe mir vorgenommen, auch bei anderen Menschen genauer hinzuschauen. Übergehe ich vielleicht Gefühle oder Signale meines Gegenübers, weil ich zu schnell bin? Ich frage mich, ob ich in der Vergangenheit sorgsamer mit meinen Kunden umgegangen bin als mit mir selbst. Dieses Jahr möchte ich beides im Blick behalten: mich und mein Gegenüber.
Und ich werde speziell darauf achten, ob mein Gegenüber auch etwas zudeckt, etwas tut, was nicht zum eigentlichen Wesen passt, und das dann ansprechen. Eine Kundin von 2024 fiel mir ein. Heute denke ich, sie hat ihren Ärger versteckt. Ich spürte ihn, hab ihn aber nicht für wesentlich gehalten. Das ist jetzt anders.
3. Die Geschwindigkeit im beruflichen Kontext reflektieren
Als Coach und Trainerin sehe ich oft, wie sehr Führungskräfte ihre eigene Geschwindigkeit auf ihre Mitarbeiter übertragen. Sie denken: „Ich habe den Überblick, warum schaffen das die anderen nicht?“ Dabei vergessen sie manchmal, dass ihr Team vielleicht nicht dieselbe Perspektive oder dieselbe Energie hat.
Gerade junge, dynamische Mitarbeitende verstehen oft nicht, warum ältere Kollegen pünktlich Feierabend machen oder nicht bereit sind, jedes Wochenende zu arbeiten. Sie können sich oft nicht vorstellen, welche Herausforderungen das Leben bereithält – vom Hausbau über familiäre Verpflichtungen bis hin zu körperlichen Einschränkungen. Hier können Führungskräfte viel gewinnen, wenn sie achtsamer und empathischer werden.
Begleite mich 2025
Ich habe beschlossen, meine Schritte und Beobachtungen dieses Jahr in regelmäßigen Blogartikeln festzuhalten. Wenn Du Lust hast, mich auf diesem Weg zu begleiten, Dich inspirieren zu lassen und vielleicht sogar neue Erkenntnisse für Dich selbst zu gewinnen, lade ich Dich ein, meinen Newsletter zu abonnieren. Gemeinsam können wir 2025 zu einem Jahr des bewussten Schrittes-für-Schrittes machen.
Ich freue mich, wenn Du dabei bist!
9 Antworten
Liebe Andrea,
das finde ich spannend, dass NLP dich in deiner Authentizität behindert hat, das hätte ich nicht gedacht. umso schöner, dass du dich wieder mehr auf deine Impulse besinnst. Klasse!
Daher alles Gute für dich und dein Motto!
Susanne
Liebe Susanne
danke für Deinen Kommentar. Da habe ich es wohl nicht gut genug beschrieben, und werde es gleich noch ändern. NLP zeigte mir, wie sehr man programmiert ist. Die Programmierungen aufzudecken, die vielfältigen, unbewussten, die sich so ins Unterbewusstsein gefressen haben, dass ich dachte, ich bin das. Die möchte ich aufdecken und verändern. NlP war wichtig um mir Programmierungen an sich klar zu machen. Vielen Dank, für den Hinweis. Grüße Andrea
Liebe Andrea,
ich habe vor etwa drei Jahren etwas ähnliches erlebt, wie du jetzt: Mir fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen, dass ich sehr talentiert im „Maskentragen“ bin – jedem gefallen möchte und dadurch absolut nicht authentisch bin. Darum kann ich sehr mitfühlen. Auch in dem Abschnitt, in dem du von Führungskräften erzählst, die nicht verstehen, warum die Mitarbeitenden nicht mit deren Tempo mitkommen hat mich kalt erwischt – bei mir ist es mein Partner, der um so vieles ruhiger in seiner Herangehensweise ist – für mich viiiiiiiiiiiel zu langsam. Danke, dass du mir meine zwei Übungsfelder noch einmal deutlich vor Augen geführt hast.
Dir viel Erfolg mit deinem Vorhaben.
Viele Grüße
Cirsten
Liebe Cirsten
Vielen Dank für Dein schönes Feedback. Viele Grüße Andrea
Liebe Andrea,
deine Gedanken zu alten Mustern haben genau meinen Punkt getroffen. Ich glaube, im „Selbstüberfordern“ sind viele von uns wahre Meisterinnen. Für mich ist das auch ein Thema.
Es ist so wichtig, bewusster hinzuschauen. Aber auch so schwierig 😏 Vor allem, weil diese Muster ja meist geschickt versteckt sind.
Ich übe 😊
Viele Grüße
Jutta
Vielen lieben Dank, Jutta
Liebe Andrea,
vielen Dank für deinen inspirierenden Beitrag. Es ist immer wieder interessant festzustellen, dass wir alle unsere blinden Flecken haben und uns immer wieder daran erinnern dürfen, dass wir auch gut auf uns achten und gut für uns selbst sorgen. Getreu dem, was ich anderen mitgebe, darf ich auch selber leben.
Mit deinem Jahresmotto Schritt für Schritt wünsche ich dir eine wertvolle, inspirierende Zeit mit wunderbaren Erkenntnissen. Auch ich gehe in diesem Jahr Schritt für Schritt, in meinem Tempo, in meinem Rhythmus meinen Weg. Allerdings mit einem anderen Motto. Lass uns gerne dieses Jahr gemeinsam und jede für sich Schritt für Schritt gehen. Ich freue mich darauf, an deinem Weg teilzuhaben.
Alles Liebe zu dir, Simone 💕
Liebe Andrea,
dein Jahresmotto dürfte sich wohl fast Jede von uns ebenfalls auf die Fahne schreiben! Authentizität ist genau das: sich selbst in den Vordergrund stellen – bei Taten im Inneren und Äußeren 🙂
Ich glaube, es ist eine Errungenschaft des Alters, viel genauer hinzuschauen, wem wir dienen – weil wir feststellen, dass unsere Energie und Zeit endlich ist …
Danke für deinen bekräftigenden Artikel!
Hab einen super Start in dein neues Jahr,
viele Grüße
Gabi
Liebe Gabi, besten Dank für die Bekräftigung. Dir auch einen guten Start. Viele Grüße Andrea